8. November 2014_Totentanz Café # 10 zum Thema HEMD. Acht Menschen kamen zusammen, weitgereist. Im Restaurant des Haus Müllestumpe sorgten wir für unser leibliches Wohl (Blaubeerpfannkuchen!). Im Atelier von Peter Kurenbach inmitten von Farben, Pinseln und herbstlichen Licht hielt Dr. Traute Helmers einen Vortrag über das „Totenhemd“. Anschließend rege Gespräche: Haustiere, die in Nachhemden bestattet wurden, Hamster gingen auf dem Rhein zur letzten Reise, Übergabe blutiger Schuhe im Krankenhaus („Ich will nicht auf der Straße sterben“). Gut, dass es soviele Kekse und Schokolade zu essen gab.
Dann geht’s an den praktischen Teil: Das eigene Totenhemd. Einige haben Skizzen gezeichnet, Gedanken notiert oder sogar ein erstes Stickmuster (am Morgen entworfen) auf das eigene Totenhamd übertragen, die erste Reihe Kreuzstiche.
Und ich? Brauche ich überhaupt? Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht, hatte keine Meinung. Die Gespräche und der kreative Raum ermöglichten mir, einen Standpunkt zu finden, er soll jetzt mal gelten, bis ich meine Meinung ändere:
Es gibt Totenhemden die feierlich aussehen (Uniform und Staatspracht, Anzüge), Menschen liegen da, als würden sie nur schlafen (Nachthemd, Pyjama), oder – und das kann ich mir vorstellen – die Ausstattung für die letzte Reise: Reisekleidung!
In meinem Fall ein Wolltuch, Apfel (Proviant), ein Messer (wird einem am Sicherheitscheck am Flughafen eh abgenommen), Getreidekörner (die halten ja ewig) und eine Kristallkugel.